Goaßjackl

Niederbayern

Ausgangsaufstellung:

Beliebig viele Paare in normaler, geschlossener Tanzhaltung auf der Kreisbahn. Bei beengten Platzverhältnissen wird der Tanzleiter auffordern, zwei oder mehr konzentrische Kreise zu bilden. Der Bursch hat die Front, das Dirndl den Rücken in Tanzrichtung (Flankenkreis). Keine Tanzbewegung während des Vorspiels.

Takt Schritte und Bewegungen
  1. Figur: Zwei Dreierschritte in Tanzrichtung
                dann dreht sich das Dirndl einmal im Uhrzeigersinn ↷.
1,2 Bursch und Dirndl machen in normaler, geschlossener Tanzhaltung zwei Dreierschritte in Tanzrichtung. Er beginnt mit dem linken Fuß vorwärts, sie mit dem rechten rückwärts. Dabei wiegen sich die Tanzenden leicht im Walzertakt erst ein wenig Richtung Kreismitte, dann etwas nach kreisaußen.
3,4 Er löst die Fassung der rechten, sie die der linken Hand. Der Bursch hält seine linke Hand mit der gefassten rechten des Dirndls über ihren Kopf. Sie dreht sich mit zwei Takten einmal im Uhrzeigersinn . Er macht zwei Dreierschritte am Platz oder kommt dabei leicht in Tanzrichtung vorwärts. Der Bursch führt sein Dirndl mit der linken Hand, kurbelt aber nicht.
  2. Figur: Vier Takte Walzer Rundtanz.
5-8 In normaler Tanzhaltung tanzen die Paare Rechtswalzer und drehen sich dabei gemeinsam einmal im Uhrzeigersinn  um die Paarachse.

Damit ist ein Durchgang beendet. Der Tanz setzt sich fort mit dauernder Wiederholung der Figuren 1 und 2.

Zu diesem Tanz gibt es einen Singtext:

  Goaßjackl, Goaßjackl i kon di net leidn,
Du muasst ma dei Goaß vo da Hoferts austreibn (oder: „vo mein Hof außatreibn“)
Goaßjackl, Goaßjackl i kon di net leidn,
Du muaßt ma dei Goaß außatreibn.

 

© Walter Bucksch, Volkstanzkreis Freising, Juli 2010

Walter Bucksch bemerkt dazu:

Wolfgang A. Mayer, vom Institut für Volkskunde in München, hat 1972 den Volkstanz „Goaßjackl“ in Rehberg aufgezeichnet und ihn seither in mehreren Seminaren und auch bei uns im Volkstanzkreis Freising gezeigt. Rehberg ist eine Ortschaft im Bayrischen Wald etwa 10 km fast nördlich von Waldkirchen. Zu diesem Tanz gibt es einige mehr oder weniger voneinander abweichende Beschreibungen. W.A.Mayer hat selbst zwei Varianten veröffentlicht und mündliche Überlieferungen zum Goaßjackl sind wieder etwas anders. Im Bayerischen Wald hat man demnach auf dem Tanzboden jeweils die lokale Version getanzt. Die nachfolgende Tanzbeschreibung stützt sich auf die Aufzeichnungen, die wir im Tanzkreis Freising gemacht haben, als „Mayer-Wolfi“ uns diesen Tanz gezeigt hat.

 

Diese Beschreibung wurde in Dancilla übernommen, jedoch sind keine Noten oder Videos verfügbar.

Dancilla / Wiki

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