Katherltanz (Brühtanz)

Rhön, Hessen

Ausgangsaufstellung:

Der Tanz besteht aus zwei Teilen: Ein Seitwärtsgehen mit Singen und ein Polka Rundtanz, der in einem schnelleren Tempo gespielt wird als der Figurenteil.
Die Tanzenden stehen in zwei konzentrischen Kreisen: Die Dirndl im Innenkreis, Schulter an Schulter mit Blick kreisauswärts und die Burschen im Außenkreis mit Blick auf ihr eigenes Dirndl, also kreiseinwärts.

Takt Schritte und Bewegungen
  1. Figur: Gehen mit Seitstellschritten mit Singen und Pfeifen.
1-7 Alle, Burschen und Dirndl, machen Seitstellschritte nach rechts, einen pro Takt. Die Burschen bewegen sich also in, die Dirndl gegen Tanzrichtung auf einer Kreisbahn.
8 Im achten Takt machen alle noch einen Schritt nach rechts, drehen sich auf dem rechten Fuß ein halbes mal im Uhrzeigersinn und stellen den linken Fuß unbelastet neben den rechten. Nun schauen die Dirndl kreiseinwärts und die Burschen kreisauswärts. Die Burschen stehen also mit den Dirndln Rücken an Rücken.
Bei diesen acht Takten wird gesungen.
9-16 Alle machen Seitstellschritte nach links, mit dem linken Fuß beginnend. D.h. die Burschen bewegen sich weiterhin in, die Dirndl gegen Tanzrichtung auf einer Kreisbahn. Bei diesen acht Takten wird nun die Melodie nicht gesungen sondern gepfiffen. Am Ende wenden sich die Burschen und Dirndl durch eine halbe Drehung einander zu. Sie stehen also wie in der Anfangsstellung, jedoch einem Zufallspartner gegenüber.
  2. Figur: Polka Rundtanz.
1,2 Während der zwei Zwischentakte begrüßt man den neuen Partner und nimmt Rundtanzfassung ein.
1-16 Zweimal acht Takte Polka Rundtanz.

Der Tanz beginnt von vorne mit Aufstellung in zwei konzentrischen Kreisen mit Blick zueinander und Seitstellschritten nach rechts.

Katherltanz:

Ja weil mei Schatzerl Katherl hoaßt
Und is so liab und kloan,
Drum lass i alles lieg’n und stehn
Und tanz mit ihr alloan.

Brühtanz:

Wenn da ein Topf mit Bohnen steht
Und da ein Topf mit Brüh‘,
Dann lass ich Brüh und Bohnen stehn
Und tanz mit der Marie.

Norddeutsche Strophe:

Und wenn Marie nich tanzen kann,
Dann hat se scheibe Been,
Dann trekt se lange Rõcke an,
Dann is dat nich tau sehn.

© Walter Bucksch, Volkstanzkreis Freising, Januar 2004

Walter Bucksch bemerkt dazu:

Ursprünglich stammt dieser Tanz aus der Rhön im Hessischen Bergland an der Grenze zu Bayern, wo er wegen der dort üblichen Singstrophe „Brühtanz“ genannt wird. Der Gewährsmann ist Hans v. d. Au. Wolfgang A. Mayer hat 1983 für seine Tochter einen neuen Text zu der Melodie verfasst, der dann in der Münchner Gegend beliebter wurde als das Original und den Tanz zum „Katherltanz“ machte. Der Tanz ist aber auch im Norddeutschen Raum bekannt, weil von dort eine Plattdeutsche Singstrophe ueberliefert ist, wie mir das Ehepaar Strube berichtete. Die nachfolgende Beschreibung basiert auf eigenen Aufzeichnung, die bei Tanzseminaren gemacht wurden, die Wolfgang A. Mayer gehalten hat.

Weitere Informationen, Musikhinweise, Noten und Videos findet ihr hier:

Dancilla / Wiki

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