Lauterbacher
Odenwald
Ausgangsaufstellung:
Beliebig viele Paare (aber mindestens fünf, damit es nach was ausschaut) auf der Kreisbahn, durchgefasst zum Stirnkreis. Die Arme hängen zwanglos herab. Am Ende der Einleitung werden die Handfassungen gelöst. Es gibt einige Variationen in der Ausführung des Tanzes, die in der folgenden Beschreibung erwähnt und in Klammern gestellt sind.
Takt | Schritte und Bewegungen |
1. Figur: Dirndl gehen zur Kreismitte und machen Pendelschritte. | |
1-4 | Die Dirndl gehen mit vier Dreierschritten, mit dem linken Fuß beginnend, Richtung Kreismitte und bilden dort einen Stirnkreis. Die Hände liegen am Rücken. (Nach einer anderen Tanzbeschreibung sind die Hände gehüftet und die Dirndl haken sich im Stirnkreis ein.) |
5,6 | Mit einem kleinen Schritt zur Seite beginnen die Dirndl Wiege- oder Pendelschritte: In Takt 5 stellen sie zuerst den linken Fuß nach links und stellen dann den Rechten ohne Gewichtsübertragung bei. Im nächsten Takt wird der rechte Fuß nach rechts und der Linke ohne Gewichtsübertragung beigestellt. |
7,8 | Wiederholung der Pendelschritte wie in Takt 5,6. Am Ende von Takt 8 nehmen die Dirndl Hüftstützhaltung ein, die Handflächen nach außen. Die Burschen verharren während der Takte 1-8 auf ihren Plätzen. |
2. Figur: Die Burschen holen die Dirndl zurück. | |
1-4 | Die Burschen verschränken ihre Arme vor der Brust, die Oberarme werden waagerecht gehalten. (Gelegentlich haben die Burschen die Hände auch nur eingestützt, oder lassen sie zwanglos hängen.) In der ersten Zählzeit des ersten Taktes stampfen die Burschen mit dem linken Fuß auf und gehen mit vier Dreierschritten auf ihr Dirndl zu. Am Ende von Takt 4 legen sie ihre Hände auf die Hände der Dirndl an deren Hüften. Die Burschen stehen damit hinter den Dirndln und haben die rechte Hand auf der rechten Hand des Dirndls liegen und die Linke auf der Linken. |
5-8 | Mit vier Dreierschritten ziehen die Burschen ihr Dirndl rückwärts auf die Kreisbahn zurück, von der sie gestartet sind. Dabei schauen sich die Paare viermal an: Erst auf der linken, dann auf der rechten dann wieder auf der linken und zuletzt auf der rechten Seite. Beide machen beim Rückwärtsgehen Dreierschritte und beginnen mit dem linken Fuß. |
3. Figur: Bursch geht zum übernächsten Dirndl in Tanzrichtung. | |
1-8 | Die Burschen gehen mit Dreierschritten hinter den Dirndln, also auf dem Außenkreis, in Tanzrichtung zum übernächsten Dirndl weiter, gehen außen auf einem Halbkreis gegen den Uhrzeigersinn ↶ um sie herum und stellen sich mit einer Begrüßung vor sie hin. Er hat den Rücken, sie das Gesicht zur Kreismitte, sodass sie sich anschauen können. |
4. Figur: Dirndl in Tanzrichtung weiterwechseln. | |
1,2 | Der Bursch ergreift mit der Rechten die linke Hand des Dirndls und schwingt die Arme einmal leicht vor und zurück, aber nicht mehr als Hüfthöhe. Gleichzeitig machen beide einen Schwing- oder Pendelschritt in und gegen die Tanzrichtung. |
3,4 | Mit einem neuerlichen Schwung des Armes in Tanzrichtung leitet der Bursch eine Drehung des Dirndls ein, bei der sie sich mit zwei Dreierschritten einmal im Uhrzeigersinn ↷ um die eigene Achse dreht und in Tanzrichtung um einen Burschen vorwärtskommt. Die Handfassung wird kurz vor ihrer Drehung gelöst. |
5-16 | Die Figur von Takt 1-4 wird noch dreimal wiederholt, also insgesamt viermal ausgeführt. |
5. Figur: Walzer mit dem fünften Dirndl. | |
1-20 | Der Bursch schwingt mit vier aufeinander folgenden Dirndln und tanzt mit dem fünften Dirndl Walzer in Rundtanzfassung auf der Kreisbahn (Nicht überholen!). Am Ende des letzten Taktes wieder zum Stirnkreis durchfassen. |
Damit ist ein Durchgang des Tanzes beendet. Es folgen einige Wiederholungen der Figuren 1-5 solange die Tanzlmusi diese Weise spielt.
© Walter Bucksch, Volkstanzkreis Freising, April 2014
Walter Bucksch bemerkt dazu:
Die Melodie und Tanzform zum Wechseltanz „Lauterbacher“ stammt von Hans von der Au und stimmt im Wesentlichen mit der von Kurt Wagner veröffentlichten Form überein. Der Tanz stammt aus Lindenfels im Odenwald etwa 25 km süd-süd-östlich von Darmstadt und wurde 1956 von Dr. Hermann Jülg, Wülzburg/Innsbruck im Heft: Tänze unserer Heimat, 2. Teil, veröffentlicht. In Deutschland und Österreich ist der Tanz verbreitet, in wieweit darüber hinaus, ist mir nicht bekannt.
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