Soldaten-Landler (Hulaner)
Kärnten
Ausgangsaufstellung:
Bursch und Dirndl stehen sich auf der Kreisbahn ohne Fassung gegenüber, er schaut nach kreisaußen. Die Hände liegen hüfthoch am Rücken an oder sind in der Hüfte eingestützt. Vorspiel ohne Tanzbewegung abwarten.
Takt | Schritte und Bewegungen |
1. Figur: Auseinander drehen. | |
1-4 | Der Bursch beginnt mit dem linken Fuß und dreht sich mit vier Takten zweimal gegen den Uhrzeigersinn ↶ um die eigene Achse. Das Dirndl macht die gegengleiche Bewegung, sie dreht sich also mit rechts beginnend zweimal im Uhrzeigersinn ↷. Beide machen den ersten Schritt in Tanzrichtung und kommen auch während der beiden Drehungen in Tanzrichtung etwas vorwärts, bleiben aber insgesamt nahe beieinander. |
2. Figur: Walzer in Rundtanzfassung. | |
4-8 | In beliebiger Rundtanzfassung tanzen die Paare Rechtswalzer. Sie sollten dabei zwei Umdrehungen im Uhrzeigersinn ↷ machen und in Tanzrichtung vorwärts kommen. Die Drehungen enden so, dass sich Bursch und Dirndl gegenüber stehen, er mit Blick nach kreisaußen. |
Damit ist ein Durchgang beendet. Der Tanz setzt sich fort mit den Figuren 1 und 2.
© Walter Bucksch, Volkstanzkreis Freising, September 2011
Walter Bucksch bemerkt dazu:
Der Soldaten Landler ist kein Figurenlandler sondern ein Walzer mit abwechselnden Einzel- und Paardrehungen. Im Buch: „Tänze aus Kärnten“, der LAG Österreichischer Volkstanz Kärnten, Klagenfurt, Villach 1997, Seite 75 wird gesagt, dass die Herkunft des Tanzes unbekannt, dieser aber möglicherweise in den Kriegsjahren entstanden sei. Franz Grall aus Villach machte diesen Tanz vermutlich nach dem 2. Weltkrieg in Kärnten bekannt. Der Tanz heißt auch „Hulaner“. Hulaner waren in der Kaiserzeit berittene Soldaten, die mit Lanzen ausgerüstet waren, was die Verbindung zum „Soldaten“ Landler unterstreicht. Die Melodie zu diesem Tanz ist in Kärnten bekannt. Es gibt sie aber auch aus dem Quellgebiet der Oder in Nordmähren, wie sie auf der CD zum Heft „Sudetendeutsche Volkstänze“, Folge 1, vom Verlagshaus Sudetenland, München, 1987, Seite 53, zu finden ist (ISBN 3-922423-27-2). Die Tanzbewegungen sind dort etwas anders – vier Takte Schwinghüpfschritte vorwärts auf der Kreisbahn, vier Takte Walzer – als in Kärnten. Daraus schließe ich, dass der Soldaten Landler über die Grenzen Österreichs hinaus bekannt sein dürfte. In unserer Gegend ist er mir auf öffentlichen Tanzfesten noch nicht begegnet. Gelernt habe ich den Soldatenlandler 1997 auf eine Tanzwoche im Karl-Höck-Heim am Turner See in Kärnten. In die Tanzbeschreibung sind meine damaligen Aufzeichnungen mit eingeflossen.
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