Strahrecha
Oberbayern
Ausgangsaufstellung:
Der Tanz besteht aus zwei Teilen: Eine sechstaktige Figur mit Vor- und Zurückgehen und ein achttaktiger Nachtanz (Schottisch Rundtanz), der in einem schnelleren Tempo gespielt wird als der Figurenteil.
Bursch und Dirndl stehen in normaler, etwas aufgeklappter Tanzhaltung auf der Kreisbahn mit der Front in Tanzrichtung. Keine Tanzbewegung während des Vorspiels.
Takt | Schritte und Bewegungen |
1. Figur: Vor- und Zurückgehen, Dreher ↷. | |
1-2 | Vier Schritte in Tanzrichtung gehen. Der Bursch beginnt mit dem linken, das Dirndl mit dem rechten Fuß (Außenfüße beginnen). Der vierte Schritt wird nicht mehr vollständig ausgeführt sondern der Innenfuß nur noch unbelastet beigestellt. |
3-4 | Mit den Innenfüßen beginnt man, rückwärts gehend, in der gleichen Tanzhaltung wie oben vier Schritte gegen die in Tanzrichtung zu machen, wobei der vierte Schritt wieder nicht vollständig ausgeführt sondern der Außenfuß (beim Bursch der linke, beim Dirndl der rechte Fuß) nur unbelastet beigestellt wird. |
5-8 | Acht Schritte Dreher im Uhrzeigersinn ↷, mit den unbelasteten Außenfüßen beginnen und zweimal um die Paarachse kreisen. |
9-12 | Auf der Kreisbahn vor- und zurückgehen, wie in den Takten 1-4 beschrieben. |
2. Figur: Schottisch Nachtanz. | |
1-16 | Zweimal acht Takte Schottisch Rundtanz. |
Der Tanz beginnt von vorne mit Vor- und Zurückgehen.
Zu den 6 Takten der Figur gibt es einen Text:
Beim Strahrecha draußt,
Beim Strahrecha draußt,
Hab i mei Kittl an Baum hi g’hängt
Und bin mit der Magd in Wald nei grennt,
Beim Strahrecha draußt,
Beim Strahrecha draußt.
© Walter Bucksch, Volkstanzkreis Freising, Oktober 2009
Walter Bucksch bemerkt dazu:
Der „Strahrecha“ stammt aus dem Aichacher Land, einer Gegend ca. 50 km nordwestlich vom München. Nach Dr. Erich Sepp vom Bayerischen Verein für Heimatpflege ist der Gewährsmann Gustav Fuchs aus Algertshausen. Dieser Tanz gehört zu den Dreischrittformen. Wolfgang A. Mayer hat ihn 1969 aufgezeichnet und ihn uns als Gastreferent an einem Übungsabend des „Tanzkreis Freising“ gezeigt. „Strah“ ist das Material, das dem Vieh in den Stall gestreut wurde und regelmäßig erneuert werden musste. Weil normales Stroh damals für diesen Zweck zu kostbar war, oblag es den Knechten und Mägden, sonstiges Material zum Einstreuen zu beschaffen. Die nachfolgende Tanzbeschreibung basiert auf eigenen Aufzeichnung, die bei „Mayer Wolfis“ Lehrgängen gemacht wurden.
Weitere Informationen sowie Noten findet ihr hier: