Treffner Tanz

Kärnten

Ausgangsaufstellung:

Der Treffnertanz ist für sechs Paare konzipiert, kann jedoch auch mit fünf oder mehr als sechs Paaren getanzt werden. Aufstellung paarweise im Stirnkreis nummeriert im Uhrzeigersinn , das Dirndl steht rechts neben dem Burschen. Üblicherweise schaut das Paar 1 in Richtung Musik, kann aber auch sonst wie benannt werden. Die Hände aller Beteiligten hängen locker herab und sind durchgefasst, Blick zur Kreismitte. Alle beginnen mit dem linken Fuß und machen pro Walzertakt einen Gehschritt, wobei die Ferse des Standbeins und der freie Fuß leicht vom Boden abgehoben werden. Es ist auch möglich, nur Dreierschritte zu machen. Der Tanz ist ruhig und gleichmäßig. Bursch 1 führt den Tanz an. Sein leichtes Aufstampfen leitet den Beginn der nächsten Figur ein.
Achtung: Wenn der Tanz nicht mit genau sechs Paaren ausgeführt wird, muss man akzeptieren, dass die Burschen bei einigen Figuren eventuell nicht zu den eigenen Dirndln zurückkehren können. Auch die auf sechs Paare bezogene Nummerierung der Tanzenden stimmt dann nicht mehr.

Takt Schritte und Bewegungen
  Vorspiel.
1-8 Die Tanzenden wenden sich mit durchgefassten Händen mit einer halben Drehung im Uhrzeigersinn  in Tanzrichtung. Die Handfassung bleibt bis zum Ende der vierten Figur erhalten. Alle legen die linken Hände an die eigene linke Hüfte, die rechten Arme werden gestreckt.
  1. Figur: Gehen im großen Kreis ↶ und ↷, 2×8 Takte.
1-8 Gehen auf der Kreisbahn gegen den Uhrzeigersinn , alle beginnen mit links und machen  8Schritte. Am Ende des letzten Taktes stampft Bursch 1 leicht auf und signalisiert so den Richtungswechsel. Alle machen am Ort eine halbe Drehung gegen den Uhrzeigersinn , legen die rechte Hand an die eigene rechte Hüfte, und strecken den linken Arm.
9-16 In der neuen Haltung gehen alle auf der Kreisbahn im Uhrzeigersinn . Am Ende von Takt 16 stampft der Bursch 1 zum Richtungswechsel leicht auf. Alle machen am Ort eine halbe Drehung im Uhrzeigersinn .
  2. Figur: Einfangen der Dirndl und gehen auf der Kreisbahn ↶ und ↷, 2×8 Takte.
1-7 Der Bursch führt seine rechte Hand mit der gefassten linken des vorderen Dirndls in einem Bogen im Uhrzeigersinn  über ihren Kopf und legt die gefassten Hände auf ihre rechte Schulter. Sie blickt ihn über ihre linke Schulter an. Die linke Hand des Burschen kommt an seine linke Hüfte. Alle gehen hintereinander auf der Kreisbahn gegen den Uhrzeigersinn .
8 Beim achten Schritt heben die Burschen die rechte Hand mit der gefassten linken des Dirndls von ihrer Schulter und löst damit das Einfangen des Dirndls auf. Alle drehen sich etwa ein halbes mal gegen den Uhrzeigersinn  um die eigene Achse, lösen aber die Handfassung nicht.
Es ist darauf zu achten, dass das Auflösen der Figur und der Richtungswechsel nicht separat gesehen werden. Alle Bewegungen gehen fließend ineinander über.
9-15 Einfangen des linken Dirndls und gehen im Uhrzeigersinn . Die Bewegungen sind gegengleich zu denen im ersten Teil dieser Figur.
Der Bursch führt seine linke Hand mit der gefassten rechten des hinteren Dirndls in einem Bogen gegen den Uhrzeigersinn  über ihren Kopf und legt die gefassten Hände auf ihre linke Schulter. Sie blickt ihn über ihre rechte Schulter an. Die rechte Burschenhand kommt an seine rechte Hüfte. Alle gehen hintereinander auf der Kreisbahn im Uhrzeigersinn .
16 Insgesamt machen alle im zweiten Teil dieser Figur wieder 8 Schritte. Am Ende von Takt 16 wird das Einfangen aufgelöst. Alle wenden sich mit dem Gesicht zur Kreismitte und bilden einen durchgefassten Stirnkreis.
  3. Figur: Der Burschenstern dreht sich ↶ und ↷, 2×8 Takte.
1-4 Ohne die Handfassungen zu lösen, heben alle Burschen die rechte Hand über Kopfhöhe, drehen sich unter dem rechten Arm ein halbes mal gegen den Uhrzeigersinn  bis zum Blick nach kreisaußen und senken die Arme auf Hüfthöhe. Die Burschen stehen mit gestreckten Armen, rechts über links gekreuzt, Schulter an Schulter im Innenkreis. Die Dirndl bilden mit seitgestreckten Armen den Außenkreis, fassen sich an den Händen, haben den Blick den Burschen zugewandt, die Körperachse etwas in Tanzrichtung gewendet. Die vier Hände, beide Hände eines Burschen und je eine Dirndlhand, werden nahe zusammenhalten.
5-8 Der so gebildete Burschenstern dreht sich gegen den Uhrzeigersinn .
Dazu machen die Burschen Seitstellschritte indem sie den linken Fuß zur Seite setzen und mit dem rechten vor dem linken kreuzen, den linken Fuß wieder zur Seite und den rechten Fuß mit Gewichtsübertragung beistellen. Mit dem linken Fuß beginnend, gehen die Dirndl mit. Am Ende von Takt 8 gibt es einen Richtungswechsel.
9-12 Der Stern dreht sich im Uhrzeigersinn .
Dazu machen die Burschen Seitstellschritte indem sie mit dem linken Fuß vor dem rechten kreuzen, den rechten Fuß zur Seite setzen, erneut mit dem linken vor dem rechten kreuzen und den rechten Fuß neben den linken stellen. Die Dirndl wenden sich gegen Tanzrichtung und gehen, links beginnend, im Uhrzeigersinn  mit.
13-16 Die Burschen lösen durch ein halbe Drehung im Uhrzeigersinn  unter ihrem gehobenen rechten Arm den Stern auf und bilden mit den Dirndln wieder einen durchgefassten Stirnkreis.
  4. Figur: Der Dirndlstern dreht sich ↶ und ↷, 2×8 Takte.
1-4 Die Dirndl bilden den Stern genau wie vorher die Burschen:
Ohne die Handfassungen zu lösen, heben sie die rechte Hand über Kopfhöhe, und drehen sich ein halbes mal gegen den Uhrzeigersinn  zum Blick nach kreisaußen und senken die Arme auf Hüfthöhe. Die Dirndl stehen mit gestreckten Armen, rechts über links gekreuzt, Schulter an Schulter im Innenkreis. Die Burschen halten sich an den Händen und bilden mit seitgestreckten Armen den Außenkreis, die Körper in Tanzrichtung, den Blick zum Dirndl gewandt. Die vier Hände, beide Hände eines Dirndls und je eine Burschenhand, werden nahe zusammenhalten.
5-8 Der Dirndlstern kreist gegen den Uhrzeigersinn .
Dazu machen die Dirndl Seitstellschritte, wie zuvor die Burschen, indem sie den linken Fuß zur Seite setzen und mit dem rechten vor dem linken kreuzen, den linken Fuß wieder zur Seite und den rechten Fuß mit Gewichtsübertragung beistellen. Die Burschen gehen mit Gehschritten, ein Schritt pro Takt, links beginnend, gegen den Uhrzeigersinn  mit. Am Ende von Takt 8 gibt es einen Richtungswechsel.
9-15 Der Stern dreht im Uhrzeigersinn .
Die Dirndl gehen mit Seitstellschritten, mit dem linken Fuß beginnend, im Uhrzeigersinn , wobei beim ersten Schritt der linke Fuß den rechten vorne kreuzt. Die Burschen wenden sich gegen Tanzrichtung und gehen im Gehschritt mit, links beginnend.
16 Die Dirndl bleiben innen, lösen die linke Handfassung, machen auf dem linken Fuß eine Vierteldrehung gegen den Uhrzeigersinn  und ergreifen mit der Linken das linke Handgelenk des vorderen Dirndls und schauen gegen Tanzrichtung. Die rechten Arme werden gestreckt; die rechten Hände liegen auf der rechten Hand des zugehörigen Burschen.
Die Burschen bleiben im Außenkreis, behalten die Fassung mit gestreckten Armen und gefassten Händen bei, wenden sich aber in Tanzrichtung und schauen ihre Dirndl an.
Auf diese Weise ist ein „Speichenrad“ entstanden, bei dem die Dirndl mit den rechten Armen die Speichen, mit den linken die Nabe und die Burschen die Felge bilden.
  5. Figur: Das Rad der Dirndl dreht sich ↶ und ↷, 2×8 Takte.
1-7 Das Rad der Dirndl dreht gegen den Uhrzeigersinn . Die Dirndl gehen vorwärts.
8 Die Dirndl lösen die Fassungen, machen eine halbe Drehung gegen den Uhrzeigersinn , also über innen, sodass sie gegen Tanzrichtung schauen, greifen mit der rechten Hand das Handgelenk des vorderen Dirndls und mit der linken Hand bei gestrecktem Arm die gefassten Burschenhände; eine davon ist die rechte Hand des eigenen Partners. Die Burschen machen einen Richtungswechsel, ohne die Handfassungen zu lösen.
9-15 Das neue Rad kreist im Uhrzeigersinn . Die Dirndl gehen wieder vorwärts.
16 Die Dirndl lösen alle Handfassungen und bilden einen durchgefassten Dirndl-Innenkreis mit Blick gegen Tanzrichtung. Die rechten Hände kommen dabei an die eigene rechte Hüfte, die linken Arme werden gestreckt. Ohne die Handfassungen zu lösen, machen die Burschen einen Richtungswechsel mit Blick in Tanzrichtung. Sie halten sich weiterhin an den seitgestreckten Händen. Damit ist ein Doppelkreis entstanden.
  6. Figur: Doppelkreis, 2×8 Takte. Die Burschen bewegen sich zunächst gegen den ↶, dann im Uhrzeigersinn ↷, die Dirndl jeweils in entgegengesetzter Richtung.
1-8 Die beiden Kreise bewegen sich in entgegengesetzter Richtung. Der (äußere) Burschenkreis dreht sich gegen den , der (innere) Dirndlkreis mit der rechten Hand an der rechten Hüfte im Uhrzeigersinn . In beiden Kreisen machen die Tanzenden 8 Schritte und beginnen mit dem linken Fuß. Am Ende von Takt 8 erfolgt ein Richtungswechsel.
9-15 Der äußere Kreis der Burschen bewegt sich nun im Uhrzeigersinn , der Kreis der Dirndl  dagegen. Alle machen Gehschritte.
16 Unter Beibehaltung der Handfassungen stellen sich die Dirndl zum durchgefassten Stirnkreis auf (Front zur Kreismitte), treten ein wenig zurück und weiten so den Kreis. Gleichzeitig heben sie die Arme zu Toren. Die Burschen wenden sich währenddessen, ohne die Handfassungen zu lösen, in Tanzrichtung und achten darauf, dass sie ihr eigenes Dirndl schräg rechts vor sich im Innenkreis stehen haben.
  7. Figur: Tore im „Gänsemarsch“ durchtanzen, 4×8 Takte.
1-16 Bursch 1 löst seine rechte Hand von der linken des Burschen 6, das ist sein Vordermann, und zieht die offene Burschenreihe in Schlangenlinien gegen den Uhrzeigersinn  durch die Dirndltore. Er geht zuerst vor seinem eigenen Dirndl durch das Tor in den Innenkreis hinein, durch das nächste Tor (zwischen Dirndl 1 und 6) wieder hinaus, zum übernächsten wieder hinein usw. und achtet darauf, seine Schrittlänge so einzustellen, dass er mit 16  Takten (= 16 Schritten) alle Tore durchlaufen hat. Die Burschen machen Gehschritte, fangen mit links an und haben die Arme fast gestreckt.
17-32 Wenn der erste Bursch (Bursch 1) durch das sechste Tor gegangen ist, löst er sich vom Burschen 2, nimmt Hüftstützhaltung ein und geht in der gleichen Richtung, also gegen den Uhrzeigersinn , außen um die Dirndl herum, die nach wie vor die gefassten Hände zu Toren erhoben haben. So machen es alle anderen Burschen auch: Jeder der das sechste Tor durchschritten hat, löst die Handfassung zum Hintermann und geht im Hüftstütz gegen den Uhrzeigersinn  weiter. Beim letzten Takt soll jeder Bursch wieder hinter seinem Tor stehen, sein eigenes Dirndl schräg rechts vor sich im Innenkreis.
  8. Figur: Die Burschen gehen durch die Tore und paschen innerhalb des Dirndlkreises; 4×8 Takte.
1-8 Jeder Bursch geht mit vier Schritten, mit links beginnend, durch sein eigenes Tor, in die Mitte des Dirndlkreises und klatscht auf Zählzeit 1 des 4. Taktes einmal in die eigenen Hände. Das eigene Tor des Burschen 1 wird von Dirndl 1 und Dirndl 2 gebildet, für die anderen Burschen entsprechend. Nach einer halben Drehung im Uhrzeigersinn  geht jeder mit vier Schritten beim nächsten Tor (Beim Burschen 1 wird es von Dirndl 1 und 6 gebildet) wieder hinaus.
9-16 Nach einer halben Wendung gegen den Uhrzeigersinn  gehen die Burschen mit vier weiteren Schritten durch das nächste Tor in den Dirndlkreis, klatschen auf Takt 12 und gehen nach einer halben Wendung im Uhrzeigersinn  mit vier Schritten zum übernächsten Tor wieder hinaus.
17-24 Die Burschen gehen durch das nächste Tor und paschen in Takt 20 in die eigenen Hände.
25-32 Die Burschen gehen noch einmal mit vier Schritten, mit links beginnend, durch ihr eigenes Tor, welches beim Burschen 1 von Dirndl 1 und Dirndl 2 gemacht wird, in die Mitte des Dirndlkreises und klatschen in Takt 28 in die eigenen Hände. Anschließend bilden sie dann einen durchgefassten Innen-Stirnkreis, heben die Arme zu Toren und treten mit vier kleinen Schritten rückwärts zurück, um den Kreis zu weiten und die Tore auszuformen. Gleichzeitig treten auch die Dirndl rückwärts zurück, weiten ihren Kreis, senken die Arme und lösen in Takt 32 die Handfassungen. Die Dirndl stehen nun im Außenkreis hinter den Burschen, die die Arme zu Toren erhoben haben. Dirndl 1 steht schräg rechts hinter Bursch 1, die anderen entsprechend.
  9. Figur: Die Dirndl gehen durch die Tore und paschen innerhalb des Burschenkreises; 4×8 Takte
1-32 Die Dirndl gehen durch die Tore und klatschen wie zuvor die Burschen (siehe Figur 8). Dabei geht Dirndl 1 zunächst durch ihr eigenes Tor, gebildet von den Burschen 1 und 6. Die Dirndl paschen auf die Takte 4, 12, 20 und, nachdem sie zum zweiten mal durch ihr eigenes Tor gegangen sind, noch einmal auf Takt 28. Danach treten sie rückwärts zurück zwischen die Burschen, während diese ihre Arme senken und die Handfassungen lösen. Am Schluss von Takt 32 fassen alle zum großen Kreis durch, wie in Figur 1 beschrieben.
  10. Figur: Gehen im großen Kreis ↶ und ↷, 2×8 Takte.
1-8 Figur 10 ist wie Figur 1. Die Tanzenden gehen hintereinander auf der Kreisbahn gegen den Uhrzeigersinn , alle beginnen mit links und machen 8 Schritte, die linke Hand an der eigenen linken Hüfte. Am Ende von Takt 8 stampft Bursch 1 leicht auf, um den Richtungswechsel anzudeuten. Alle machen am Ort eine halbe Drehung gegen den Uhrzeigersinn , die rechten Hände kommen bei allen an die eigene rechte Hüfte, die linken Arme werden gestreckt.
9-16 In der neuen Haltung gehen alle auf der Kreisbahn im Uhrzeigersinn . Am Ende von Takt 16 stampft der Bursch 1 zum Richtungswechsel leicht auf. Alle wenden sich mit einer viertel Drehung im Uhrzeigersinn zur Kreismitte, nehmen die Hände von den Hüften und bilden einen „normalen“ durchgefassten Stirnkreis.
  11. Figur: Wenden des Kreises, 2×8 Takte.
1-8 Ohne dass jemand im Kreis die Handfassungen löst, geht das Paar 1 Schulter an Schulter mit vorgestreckten Innenarmen in Richtung Kreismitte und durch das Tor von Paar 4, welches dem Paar 1 mit erhobenen Innenhänden entgegenkommt und zieht alle Tanzenden hinter sich her. Wenn alle durch das Tor gegangen sind, dreht sich das letzte Paar 4 zueinander (er macht eine halbe Einzeldrehung im Uhrzeigersinn , sie eine solche gegen den Uhrzeigersinn ) und senkt die gefassten Hände, die das Tor gebildet haben, vor dem Oberkörper.
Wenn der Tanz nicht mit sechs Paaren ausgeführt wird, muss man darauf achten, dass beim Wenden des Kreises auf jeder Seite gleich viele Personen sind. Bei sieben Paaren zum Beispiel müsste das gegenüberliegende Tor dann von Bursch 4 mit Dirndl 5 gebildet werden.
Im letzten Takt hebt Paar 1 die Innenhände und dreht sich „auseinander“. D.h. der Bursch 1 macht, ohne die Handfassung zu lösen, eine Einzeldrehung gegen den , das Dirndl 1 eine solche im Uhrzeigersinn , und bildet mit den gehobenen und gefassten Händen selbst ein Tor. Bei den Einzeldrehungen ist es von Vorteil, wenn Bursch und Dirndl möglichst nahe beieinander stehen.
9-16 Paar 1 bildet durch Heben der gefassten Innenhände ein Tor und zieht es über die Reihe der anderen Paare, die ihm entgegen kommen. Alle, die das Tor durchschritten haben, weiten die Figur zum großen Kreis. Im letzten Takt hebt Paar 4 die gefassten Hände, der Bursch macht eine Einzeldrehung im , das Dirndl eine solchen gegen den Uhrzeigersinn . Damit ist der Stirnkreis wieder hergestellt, wie er zu Beginn von Figur 11 bestanden hat.
  12. Figur: Gehen im großen Kreis ↶ und ↷, 2×8 Takte.
1-16 Gehen auf der Kreisbahn gegen  und nach acht Takten im Uhrzeigersinn  wie in Figur 1, jedoch lösen alle in Takt 16 die Handfassungen.
Die Dirndl treten zu einem durchgefassten Dirndl-Innenkreis mit Blick gegen Tanzrichtung zusammen, damit sie in der nächsten Figur weiter im Uhrzeigersinn  gehen können. Ihre rechten Hände kommen an die eigene rechte Hüfte, ihre linken Arme werden gestreckt. Die Burschen machen einen Richtungswechsel mit Blick in Tanzrichtung und fassen mit gestreckten Armen zum Außenkreis. Damit ist ein Doppelkreis entstanden.
  13. Figur: Doppelkreis, 2×8 Takte. Die Burschen bewegen sich zunächst ↶ gegen den, dann im ↷ Uhrzeigersinn, die Dirndl immer in entgegengesetzter Richtung.
1-8 Die Figur 13 ist genauso wie Figur 6.
Die beiden Kreise bewegen sich in entgegengesetzter Richtung. Der (äußere) durchgefasste Burschenkreis dreht sich gegen den , der (innere) Dirndlkreis im Uhrzeigersinn . In beiden Kreisen machen die Tanzenden 8 Schritte und beginnen mit dem linken Fuß. Am Ende von Takt 8 erfolgt für beide Kreise ein Richtungswechsel.
9-15 Der äußere Kreis der Burschen bewegt sich nun im Uhrzeigersinn , der Kreis der Dirndl  dagegen.
16 Unter Beibehaltung der Handfassungen nehmen die Dirndl die Hand von der Hüfte und stellen sich zum durchgefassten Stirnkreis auf (Front zur Kreismitte), treten ein wenig zurück und weiten den Kreis. Die Burschen halten die Handfassungen bei, wenden sich zur Kreismitte und achten darauf, dass ihr eigenes Dirndl schräg rechts vor ihnen steht. Es gibt also zwei unabhängige Kreise. Einen Burschen- und einen Dirndlkreis. Alle Tanzenden haben die Front zur Kreismitte.
  14. Figur: Verschränkter Kreis dreht erst gegen ↶ dann im Uhrzeigersinn ↷, 2×8 Takte.
1-8 Die Burschen heben die Arme über die Köpfe der Dirndl und senken sie mit gestreckten Armen vor ihnen. Die Dirndl stehen auf „Lücke“ rechts neben ihren Burschen mit der Front zur Kreismitte. Der verschränkte Kreis dreht sich in Tanzrichtung, also gegen den Uhrzeigersinn ↶. Alle bewegen sich vorwärts. Im letzten Takt Richtungswechsel.
9-16 Der verschränkte Kreis dreht sich im Uhrzeigersinn ↷.
  Figur 15A: Aufsitzen der Dirndl. Die Burschen tragen sie im Kreis gegen und im Uhrzeigersinn↷, 2×8 Takte.
1-8 Die Burschen heben ihre gefassten Hände, führen die Arme über die Köpfe der Dirndl zurück und senken sie hinter deren Rücken soweit ab, dass sie sich mühelos auf die Arme der Burschen setzen können. Die Burschen gehen dabei etwas in die Knie, um ihnen das Aufsitzen zu erleichtern. Gleichzeitig sorgen die Burschen dafür, dass sie mit den benachbarten Burschen einen festen Griff bekommen (z.B. umfasst jeder mit seiner Hand das Handgelenk des Nachbarn), damit beim Tragen der Dirndl die Hände nicht voneinander abrutschen.
Die Dirndl heben ihre gefassten Hände zu Toren, durch die die Burschen etwas nach innen gehen. Gleich danach senken die Dirndl ihre Hände hinter dem Rücken der Burschen ab, lösen die Handfassung und halten sich an den entfernteren Schultern der benachbarten Burschen fest. Ihre Hände liegen dabei mehr vor den Schultern der Burschen, um mit Sicherheit ein Umfallen nach hinten vermeiden zu können. (Ist leider schon vorgekommen!) Die Beine der Dirndl sind gestreckt; diese und die Fußspitzen zeigen schräg nach unten zur Kreismitte. Die Burschen halten sich selbst senkrecht (nicht vornüber beugen), heben die Dirndl mit angespanntem Rücken an und tragen sie den Rest der acht Takte mit Gehschritten im Kreis in Tanzrichtung, also gegen den Uhrzeigersinn ↷.
9-16 Die Burschen tragen ihre Dirndl acht Takte im Uhrzeigersinn ↷. In Takt 16 senken die Burschen ihre Arme, sodass die Dirndl bequem absitzen können. Alle Handfassungen werden gelöst.
  Figur 15B: Alternative zum Aufsitzen der Dirndl: Doppelt verschränkter Flechtkreis dreht sich gegen ↶ und im Uhrzeigersinn↷, 2×8 Takte.
1-8 Die Burschen heben ihre gefassten Arme, führen sie über die Köpfe der Dirndl zurück und senken sie hinter dem Rücken der Dirndl. Die Dirndl heben ihre gefassten Hände zu Toren, durch die die Burschen etwas nach innen gehen. Gleich danach senken die Dirndl ihre Hände hinter dem Rücken der Burschen ab. Auf diese Weise ist ein Flechtkreis entstanden, bei dem die gefassten Burschenhände am Rücken der Dirndl und die gefassten Dirndlhände am Rücken der Burschen anliegen. Beim Bilden dieses Kreises darf keine der anfänglichen Handfassungen gelöst werden. Die Dirndl stehen rechts neben ihren Burschen. Der Kreis dreht sich mit Gehschritten in Tanzrichtung, also gegen den Uhrzeigersinn ↶.
9-16 Nach einem Richtungswechsel bewegt sich der Flechtkreis im Uhrzeigersinn ↷. In Takt 16 werden alle Handfassungen gelöst.
  16. Figur: Walzer, 2×8 Takte.
1-16 Paarweise Walzer in Körblfassung. Damit ist der Treffner Tanz beendet. Am Schluss bedanken sich die Burschen bei ihren Dirndln mit einer Verbeugung.

© Walter Bucksch, Volkstanzkreis Freising, Juli 2012

Walter Bucksch bemerkt dazu:

Der Name dieses Tanzes kommt von dem Ort Treffen, nördlich von Villach, nahe dem Ossiacher See, in Kärnten gelegen. Über die Entstehung ist nichts bekannt. Dr. Franz Koschier hat ihn 1927 kennengelernt und 1952 in „Carinthia I“, einer Kärntner volkskundlichen Fachzeitschrift, vorgestellt. Der Treffnertanz gehört zu den Gruppentänzen, die sich im 18. und 19. Jahrhundert entwickelt haben. Im Norden Europas waren das die „Kontratänze“ im Süden die Vier-, Sechs-, oder Achtpaartänze. Viele der im Treffnertanz vorkommenden Figuren gibt es auch in anderen Tänzen, aber es sind da auch solche, die dem Tanz eine alpenländische Prägung geben (Einfangen, Schlusswalzer). Eine überlieferte Melodie zum Treffnertanz ist nicht bekannt, es hat sich aber die von Gustl Srebernig und E. Petzka eingebürgert.
Es gibt viele verschiedene Ausführungsformen zu diesem Tanz. Bei einigen machen die Dirndl einen Schritt pro Takt, wie die Burschen, bei anderen gehen sie im Dreierschritt. Beim Durchtanzen der Dirndltore führt Bursch 1 die Kette 16 Takte lang an, danach zieht Bursch 6 diese in der Gegenrichtung durch die Tore zurück. In anderen Ausführungen (z.B. Dancilla) entfällt das Zurückziehen. Ich selbst habe den Treffner Tanz am Turnersee in Kärnten bei mehreren Tanzwochen in den 1990er Jahren kennengelernt. Die nachfolgende Tanzbeschreibung bezieht sich auf meine damaligen Aufzeichnungen und die Veröffentlichung im Buch: „Tänze aus Kärnten“, der LAG Österreichischer Volkstanz Kärnten, Klagenfurt, Villach 1997, Seite 197ff. Die zugehörige Musik hat 38×8 Takte.
Da viele im fortgeschrittenen Alter den „Treffner“ immer noch gerne tanzen, aber Probleme haben, die Dirndl in Figur 15A zu tragen, habe ich die alternative Ausführungsform dieser Figur von Ingeborg Heinrichsen übernommen (Begleitheft zum Musik- und Tanzsamstag in Geretsried am 31. März 2012, Seite 27), bei der das Tragen durch einen doppelt verschränkten Kreis ersetzt wird (Fig. 15B). Der Tanz wird dadurch nur unwesentlich verändert, bleibt dafür aber speziell den älter gewordenen Burschen erhalten.

Weitere Informationen, Musikhinweise, Noten und Videos findet ihr hier:

Dancilla / Wiki

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