Viererpolka

Oberbayern

Ausgangsaufstellung:

Beliebig viele Paare auf der Tanzfläche in Gegenüberstellung. Normale Tanzhaltung, der Bursch mit dem Rücken gegen Tanzrichtung (Flankenkreis). Seine linke Hand fasst ihre rechte. Die zugehörigen fast gestreckten Arme weisen zur Kreismitte. Keine Tanzbewegung während der Einleitung, sofern eine gespielt wird.

Takt Schritte und Bewegungen
  1. Figur: Zwei Wechselschritte quer zur Tanzrichtung.
1,2 Bursch und Dirndl machen im ersten Takt einen Wechselschritt Richtung Kreismitte und im zweiten Takt eine Wechselschritt nach kreisaußen. Er beginnt mit dem linken, sie mit dem rechten Fuß. Beim letzten Schritt des zweiten Taktes dreht der Bursch seinen rechten Fuß bereits etwas im Uhrzeigersinn , um die zweite Figur einzuleiten.
  2. Figur: Vier Gehschritte mit Drehung im ↷ und gegen den Uhrzeigersinn ↶.
3,4 In den Takten 3 und 4 machen beide in der normalen Tanzhaltung vier Gehschritte, wobei das Paar beim ersten Schritt die am Ende von Takt 2 begonnene halbe Drehung im Uhrzeigersinn  vollendet. Dazu macht der Bursch mit seinem linken Fuß einen Schritt rückwärts, aber in Tanzrichtung, das Dirndl entsprechend vorwärts auf der Kreisbahn. Der nächste Schritt für den Burschen ist rückwärts mit dem rechten Bein.
Während der zwei Schritte in Takt 4 gehen beide in Tanzrichtung weiter, er rückwärts, sie vorwärts, und drehen sich dabei gegen den Uhrzeigersinn  wieder in die Anfangsstellung zurück.
Die Tanzenden sollen darauf achten, dass die Drehungen nicht ruckartig sondern weich fließend und bogenartig ausgeführt werden.

Damit ist ein Durchgang beendet. Der Tanz setzt sich fort mit dauernder Wiederholung der Figuren 1 und 2.

© Walter Bucksch, Volkstanzkreis Freising, Februar 2012

Walter Bucksch bemerkt dazu:

Die Viererpolka ist in Marquartstein und Rottau im Chiemgau belegt. Diese Orte liegen etwa 4 bzw. 9 km südlich vom Chiemsee. Der Tanz ist eine ausgeschmückte Form des Drehers und kann nach jeder langsamen Polka- oder Rheinländermelodie getanzt werde. Sie eignet sich besonders als weitere Tanzfigur beim Boarischen. Die Viererpolka darf nicht mit dem Viererschottisch verwechselt werden, der ein Zweipaartanz nach einer Rheinländermelodie ist, also mit vier Personen getanzt wird. Die Viererpolka hat uns Wolfgang A. Mayer vom Institut für Volkskunde während eines Übungsabends des Volkstanzkreis Freising am 27. Juli 1994 gezeigt. Die Bezeichnung „vierer“ bedeutet hier vorwärts kommen, die Viererpolka ist also eine Polka bei der man mit Schritten in Tanzrichtung vorwärts kommt. Georg Kaufmann hat diesen Tanz in seiner Sammlung „Chiemgauer Tänze“, Verlag Musikhaus Fackler, Traunstein, Oberbayern, 1966, niedergeschrieben.

Weitere Informationen, Musikhinweise und Noten findet ihr hier:

Dancilla / Wiki

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